Ferdinand I


Ferdinand wurde am 10.März 1503 in Alcala de Henares (Spanien) geboren. Er war der Sohn
Philipp des Schönen und Johanna der Wahnsinnigen. Sein älterer Bruder war der spätere Kaiser Karl V. Er lebte seit 1518 in den Niederlanden, wo er die Lehren des Humanisten
Erasmus von Rotterdam kennen lernte. Zu dieser Zeit (1519) gab es bereits Überlegungen ihn zum Kaiser wählen zu lassen, doch die Wahl fiel auf seinen älteren Bruder Karl. 1521 erhielt er von diesem die Österreichischen Erblande, einschließlich Tirols und Württembergs. Im selben Jahr heiratete er seine Frau Anna, die Schwester des böhmisch-ungarischen Königs
Ludwig II, mit welcher er schon seit 1516 verlobt war. Diese Heirat sollte ihn zum böhmisch-
ungarischen Thron verhelfen. Denn als Ludwig 1526 starb, forderte Ferdinand die Erbrechte seiner Frau ein. Dies gelang zumindest in Böhmen. In Ungarn hatte er sich mit dem Gegenkönig Johann Zapolya auseinander zu setzen, welcher den östlichen Teil Ungarns regierte. Letztlich einigten sie sich darauf, dass Ferdinand nach dem Tode Zapolyas auch diesen Teil Ungarns übernehmen solle. Als dieser aber 1540 wirklich starb, machten sich
die Osmanen die Lage zu Nutze, um Teile des Ostens zu besetzen. Generell wurde Ferdinandaber durch dieses Erbe zum Begründer der habsburgerischen Donaumonarchie. Indessen gelang es ihm als Stellvertreter seines Bruders seine eigene Macht im Reich zu stärken. So lässt ihn Karl 1531 zum König von Rom wählen, was offiziell seine Nachfolgerschaft als Kaiser bestätigt. In diese Zeit fällt sein Besuch 1530 in Wildbad. Ferdinand war wie sein Bruder katholisch, erkannte jedoch, dass er die neue Lehre der Reformation nicht aufhalten könne. So gelang es 1534 Herzog Ulrich von Württemberg , welcher eigentlich schon 1519 vertrieben worden war, Ferdinand das Herzogtum Württemberg mit der Unterstützung der Protestenten wieder abzunehmen. Ferdinand ist zu dieser Zeit einer der mächtigsten Männer des Reiches, was sich z.B. darin zeigt, dass er, und nicht sein Bruder Karl V , die wichtigen Verhandlungen zum Augsburger Religionsfrieden führt. Ein weiteres wichtiges Werk Ferdinands stellt die Declaratio Ferdinandea dar. Seine versöhnliche Religionspolitik setzte er auch dann noch fort, als er am 24.3.1558, nach der Abdankung Karls V im selben Jahr, zum Kaiser gekrönt wurde. Gekrönt wurde er nicht wie üblich in Rom, da der Papst nicht mit seinem milden Vorgehen gegen die Protestanten einverstanden war. Beispiele hierfür sind seine Vorschläge auf dem Konzil von Trient zu Aufhebung des Zölibats und der Gewährung des Laienkelches, welche jedoch nicht umgesetzt wurden. Er starb am 25.7.1564 in Wien.
by Cosmas Weigel




 Ferdinand I.



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